ZytokeratinTaspase1Twist1OSF-2
Projekte    -    Molekularbiologische Analysen tumorrelevanter Proteine
Untersuchung der biologischen Relevanz der Threonin-Aspartase1 (Taspase1) in soliden Tumoren
Univ.-Prof. Dr. Roland H. Stauber/Dipl.-Biochem. Desirée Wünsch/Dipl.-Biol. Dorothée Gößwein
Neueren Erkenntnissen zufolge ist die Prozessierung des Mixed Lineage Leukemia Proteins (MLL) durch Taspase1 (Abbildung: Modell der 3D-Struktur) nicht nur essentiell für die Embryonalentwicklung (Aktivierung verschiedener Hox-Gene), sondern scheint auch relevant für die maligne Transformation von Lymphozyten im Kleinkindalter zu sein.

Diese Form der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) wird durch verschiedenste chromosomale Translokationen zwischen dem MLL-Gen und anderen Genloci verursacht. Die somit entstehenden Fusionsproteine werden durch Taspase1 gespalten, was mit der Aktivierung der Fusionsproteine einhergeht.

Unsere Affymetrix Gen-Chip Analysen belegen, dass Taspase1 auch in soliden Tumoren, u.a. in Tumoren des Kopf-Hals-Bereichs, gegenüber Normalgewebe überexprimiert vorliegt. Die molekularen Mechanismen und Zielsubstrate von Taspase1, welche zur malignen Transformation beitragen, sind jedoch noch nicht im Detail verstanden und werden in diesem Projekt durch umfassende zellbiologische und biochemische Ansätze untersucht.
3D-Struktur der Taspase
Darüber hinaus arbeitet unserer Arbeitsgruppe an der Etablierung zellulärer Testsysteme (Protease-Biosensoren), welche die Identifizierung pharmakogenetischer Taspase1-Inhibitoren im Hochdurchsatzverfahren ermöglichen. Taspase1-Inhibitoren stellen nicht nur wichtige Werkzeuge zur Aufschlüsselung der molekularen Wirkmechanismen von Taspase1 dar, sondern könnten auch für die Behandlung von ALL und anderer Tumorentitäten von Bedeutung sein.
Projektförderung
Diese Forschungsarbeit wird gefördert von der Deutschen Krebshilfe.