Presse





Junge Menschen, die Hoffnung machen


12. November 2008

Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals unterstützt vielversprechende Projekte

Jährlich erkranken mindestens 10 000 Menschen in Deutschland an bösartigen Kopf-Hals-Tumoren. Ein Großteil dieser Patienten hat die Krankheit nach Operation, Bestrahlung und/oder Chemotherapie nicht für immer überstanden. Junge Leute, die erfolgversprechende wissenschaftliche Arbeit in der Tumorforschung leisten, standen jetzt im Mittelpunkt einer Veranstaltung in Wiesbaden.

Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals mit Sitz Wiesbaden hatte, wie kurz berichtet, in den "Nassauer Hof" eingeladen, um einen Wissenschaftspreis in Höhe von 5 000 Euro und Fördergelder für sechs Projekte in Gesamthöhe von 100 000 Euro zu vergeben.

Die in Mainz forschende Privatdozentin Shirley Knauer, die den Wissenschaftspreis erhielt, kann von einem "neuartigen molekularen Verständnis der Abwehrmechanismen von Krebszellen" berichten, von einer Möglichkeit, Tumorzellen durch ein spezielles Verfahren effizient in den Zelltod zu treiben. Die Herausforderung für Kliniker und Wissenschaftler bestehe nun darin, die Effektivität und Sicherheit der gefundenen Strategie in Tumormodellen zu überprüfen, um so eine mögliche klinische Anwendung besser einschätzen zu können.

Der im Sommer verstorbene Wiesbadener Dieter Haupt, 1992 Mitbegründer der Stiftung, die heute ein Gesamtvermögen von 1,5 Millionen Euro hat und zu dessen Ehren in Mainz eine Stiftungsprofessur eingerichtet wurde, wäre stolz gewesen auf die jungen Ärztinnen. Denn sie arbeiten an neuen Therapiewegen, die eines Tages viele Leben retten können. Das betonte außer dem Stiftungsratsvorsitzenden Klaus Adam auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Professor Wolf Mann, der die weiteren Forschungsarbeiten vorstellte. Shirley Knauer und ihre Mitstreiter in Mainz haben die preisgekrönte Arbeit Dieter Haupt gewidmet, der posthum zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Er habe als Motor der Stiftung gewirkt, auch als mehrere schwere Krankheiten ihm das Leben sehr schwer machten. Zu seinem Nachfolger im Vorsitz wurde der Hauptgeschäftsführer der IHK Rheinhessen, Richard Patzke, gewählt. Dem Vorstand gehört nun auch Anja Haupt-Kilian an, die immer schon für die Stiftung aktiv war. Wenn der Leiter des Senckenberg-Instituts, Volker Mosbrugger, in seinem Festvortrag über die biologische Evolution der Frage nachging, "Was ist der Mensch?", dann zeigte er auch Grenzen auf, plädierte für Demut und für Nachhaltigkeit, wenn es um Ökologie, Ökonomie und Soziales geht. "Wir sind etwas Besonderes, jede Regenwurm-Art ist das aber auch."

von Ingeborg Salm-Boost, erschienen im Wiesbadener Kurier.
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Frauenpower in der Medizinforschung

Viel Frauenpower in der Medizinforschung: die Gewinnerin des Wissenschaftspreises, Shirley Knauer (links); sowie Andrea Schweitzer, Birgit Bran und Annette Schaeben. Es gratulieren Stiftungsvorsitzender Richard Patzke, Festredner Volker Mosbrugger, Stiftungsratschef Klaus Adam und Vize-Stiftungsvorsitzender Professor Wolf Mann (von rechts).